Berichte 2017
Exkursion zum Windpark Freckenfeld
In seiner Einführung bei der Exkursion zum Windpark Freckenfeld am 03.12.2017 begrüßte Wolfgang Thiel, Vorsitzender der Initiativ Südpfalz-Energie (ISE e.V.), mehr als 20 Teilnehmer bei bestem Glühweinwetter. Ein besonderer Gruß galt den Kommunalpolitikern Gerlinde Jetter Wüst, Bürgermeisterin von Freckenfeld und Volker Poß, Bürgermeister der VG-Kandel, die gemeinsam die Anstrengungen der ISE e.V. unterstützen.
Thiel bedankte sich bei den Vertretern der EnBW, die diese Exkursion erst ermöglicht haben: Stefanie Klumpp, Pressesprecherin der EnBW und
Johannes Voss, Projektleiter der EnBW, der gemeinsam mit Martin Lohmann, Site-Manager von Nordex, die Führung durch die Anlage übernommen haben.
Doch zunächst erläuterte der ISE e.V.-Vorsitzende den Stand der Energiewende 2016: Bei der Stromerzeugung können wir in Deutschland ca. 1/3 unseres Bedarfs mit Regenerativen decken. In der Südpfalz sind es nur 15 %. Mit dem Bestand und dem Potenzial dass wir hier in unserer Region haben, könnten wir uns jedoch fast alleine „ernähren“ (siehe Bilder).
Zum Abschluss des Rundgangs hatte der Verein ISE e.V. die Teilnehmer zu einem Glas Glühwein und einem Stück Dresdner Christstollen eingeladen. Das kam bei dem Schneewetter sehr gut an.
Stefanie Klumpp kündigte am Ende der Veranstaltung an, dass die ISE e.V. zur Einweihung herzlich eingeladen ist. Wir sind dabei!
(W.T.)
Wärme – ein Schatz, den wir nur heben müssen
Mit dieser Vortragsreihe wollten die Initiative Südpfalz-Energie e. V. in Kooperation mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz und mit Unterstützung der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße sowie der Stadt Landau das Thema Wärme in den Mittelpunkt der diesjährigen Agenda nehmen.
Energiewende, Klimawandel, Weltklimakonferenzen – das sind große und komplexe Themen. Mit anschaulichen Informationsveranstaltungen haben wir aufgezeigt, wie jeder einzelne, ganz konkret, seine eigene „Energiewende“ im häuslichen Umfeld vorantreiben kann. Jeder einzelne kann Wärmeenergie – und damit auch viel Geld – einsparen?
Folgende Vorträge wurden gehalten:
Einführung
Wolfgang Thiel, Initiative Südpfalz Energie
Heizkosten runter! Was tun in einem alten Haus?
Oliver Decken, Energiewende Südpfalz

20171021+Vortrag+Heizkosten+runter+für+ISEE.pdf

Heizkosten+runter+2017
Fördermittel-Überblick und Beratungsmöglichkeiten
Carmen Strüh, Verbraucherzentrale RLP

171114+Wärmeschatz
Die Vortragsveranstaltungen wurden in den folgenden Örtlichkeiten durchgeführt:
24.10.2017 Kandel, im Kultursaal der Stadthalle
mit freundlicher Unterstützung der Verbandsgemeinde Kandel
und einem Grußwort von Volker Poß, Bürgermeister der VG-Kandel
14.11.2017 Landau, Gemeindezentrum Stiftskirche
mit freundlicher Unterstützung der Stadt Landau
und einem Grußwort von Rudi Klemm, Beigeordneter der Stadt Landau
07.12.2017 Ingenheim, Gemeindehaus
mit freundlicher Unterstützung der Verbandsgemeinde Landau-Land
und einem Grußwort von Torsten Blank, Bürgermeister der VG-Landau-Land
Made in Südpfalz – Strom selbst produzieren und profitieren im eigenen Betrieb
Die meisten Gewerbetriebe oder kommunalen Liegenschaften benötigen den Großteil des Stroms tagsüber. Genau hier spielt der Eigenverbrauch seine Stärken aus. Die Stromproduktion von Photovoltaik-Anlagen ist vom Stromverbrauch zeitlich nicht entkoppelt, das heißt der Strom kann vor Ort und ohne Zwischenspeicherung verbraucht werden. Je nach Endverbraucher sind Eigenverbrauchsanteile von bis zu 90 Prozent bei gleichzeitig hohem Autonomiegrad möglich.
Die Initiative Südpfalz-Energie e.V. und die Energieagentur Rheinland-Pfalz haben dazu kleine und mittlere Unternehmen aus Gewerbe, Industrie, Dienstleistung, Handwerk, Landwirtschaft und Weinbau zu einem Informationsabend eingeladen.
Folgende Vorträge wurden gehalten:
Einführung
Wolfgang Thiel, Initiative Südpfalz Energie

Photovoltaik lohnt sich – auch für kleine Betriebe
Dr. Ralf Engelmann, Energieagentur RLP

20171017_Landau_verschickt
Praxisbeispiele für mittlere PV-Anlage
Dominik Lauer, Pfalzwerke
Infos können bei Dominik Lauer angefragt werden: dominic.lauer@pfalzsolar.de
Exkursion zur „Kalten Nahwärme“ in Schifferstadt
Bereits bei unserer Veranstaltung „Kommunale Nahwärme – neue Konzepte und Ideen“ am 31.08.2016 in Klingenmünster hat Prof. Thomas Giel dieses Konzept vorgestellt und damit Aufsehen erregt und Neugierde geweckt. „Das schauen wir uns mal ‚Vor-Ort‘ an“, war die einhellige Meinung des ISE e.V. Vorstandes bei der Jahresplanung 2017.
Gerd Baumann von den Stadtwerken hat uns am 15.09.2017 zunächst über den Entscheidungsprozess des Stadtrates informiert und anschließend das Konzept vorgestellt. Es ist bemerkens- und nachahmenswert in welchem Tempo der Rat und die Stadtwerke von Schifferstadt dieses Projekt vorangetrieben haben, Chapeau!
In der Diskussion wurden folgende wichtige Punkte herausgearbeitet:
- Die Stadt war Eigentümer des Neubaugebietes und konnte somit das Wärmekonzept bestimmen.
- Die Investitionen bei diesem Konzept mit zentralen Erdsonden, gemeinsamen Wärmenetz und Wärmepumpen in jedem Haus, sind deutlich geringer, als bei entsprechend vielen individuellen Anlagen.
- Die Stadtwerke sind Eigner von den Erdsonden über das Wärmenetz bis zu den Wärmepumpen im Haus. D.h. der Kunde (die Hauseigentümer) bekommt ausschließlich Wärme in ausreichender Menge geliefert.
- Durch die „Wärme-Flatrate“ haben die Hauseigentümer für 10 Jahre einen fest kalkulierbaren Kostenblock in ihrem „Haushalt“. Ein Bonus-Malus-System regt dabei auch noch zum Sparen an.
Danach hat uns Gerd Baumann im Neubaugebiet Verteiler und Erdsonden gezeigt. Viel kann man nicht sehen, da sich alles unter der Erde „abspielt“.
Wolfgang Thiel,Vorsitzender der ISE e.V., bedankte sich sehr herzlich bei Gerd Baumann und den Stadtwerken Schifferstadt mit „Pfälzer Währung“.
Das Konzept
Wer im Neubaugebiet Max-Erst-Straße in Schifferstadt sein Eigenheim errichtet, wird keinen Schornsteinfeger brauchen. „Kalte Nahwärme“ heißt das Zauberwort und klingt zunächst wie ein Widerspruch in sich. Gemeint ist die Heizenergie aus dem Erdreich – eine Umweltquelle, die nie versiegt.
In einem kalten Nahwärmenetz werden Sonden in einem zentralen Bohrfeld eingebracht und diese an ein Ringleitungsnetz angeschlossen, in dem das Wärmeträgermedium zirkuliert. Dieses Wärmeträgermedium, ein Wasser-Glykolgemisch, nimmt die Wärme des Erdreichs mit seinen ganzjährig konstanten Temperaturen von zehn bis zwölf Grad Celsius auf. Die vom Bohrfeld aufgenommene Energie wird über eine Ringleitung zu den jeweiligen Gebäuden transportiert.
Wärmepumpen in den Gebäuden greifen auf das kalte Nahwärmenetz zu und heben die bereitgestellte Energie auf das gewünschte Temperaturniveau.
Das abgekühlte Wasser wird dann über den Rücklauf des kalten Nahwärmenetzes wieder den Erdwärmesonden zugeführt. Abhängig von den lokalen Umständen können so aus 1 Anteil Strom bis zu 5 Anteile gebrauchsfertige Wärme gewonnen werden. Durch den Einsatz von regenerativ erzeugtem Strom ist die CO2-freie Wärmebereitstellung für die Gebäude gewährleistet.
Neben der Heizung im Winter bietet das Netz auch die Möglichkeit, die Häuser im Sommer ökologisch und wirtschaftlich zu kühlen („Freecooling“). Die in den sommerlich-heißen Innenräumen aufgenommene Wärme führen die Leitungen zurück ins Erdreich und ermöglichen damit gleichzeitig eine Regeneration des Erdsondenfeldes.
(W.T.)

Präsentation+Kalte+Nahwärme+15.09.2017+-+ISEE.pdf
Was muß sich beim Klimaschutz und bei
der Energiewende ändern?
Die Naturfreunde Hochstadt hatten am 09.06.2017 den Energieexperten Wolfgang Thiel eingeladen, um mit ihm dieses, für unsere Gesellschaft so wichtige Thema zu diskutieren. Der Referent hatte in seinem Vortrag die folgenden 7 Veränderungen zum Klimaschutz und zur Energiewende behandelt. Schwerpunkt war dabei die Energiewende im Strombereich.
- Von der globalen Erderwärmung zum Klimaschutz
- Von nuklearen und fossilen zu regenerativen Energieträgern
- Vom nachfragenden zum anbietenden Strommarkt
- Von kurzfristigen Zwischenspeichern zu großen vernetzten „Erntespeichern“
- Vom anonymen Verbraucher zum kooperativen Energiesystem
- Von der 380 kV-Einspeisung zur Einspeisung auf allen Spannungsebenen
- Von wenigen großen Energieversorgern zu vielen privaten und kommunalen Energie-Unternehmen

Was muss sich ändern bei der Energiewend[…]
Steckdosenfertige Solarmodule, einfacher geht
Photovoltaik nicht mehr
Wolfgang Müller, vom Solar-Info-Zentrum-Neustadt, informierte beim Energiestammtisch am 27.04.2017 in der Ziegelhütte zu Edenkoben über die einfachste Möglichkeit, den selbst erzeugten Photovoltaikstrom im eigenen Haus zu verbrauchen. „Mit 1 oder 2 steckdosenfertigen Solarmodulen an der Außensteckdose, können Sie tagsüber nahezu die Grundlast ihres eigenen Strombedarfs (Kühlschrank, Standby Geräte, Router, u.v.a.) im Haushalt komplett abdecken. Und das gilt auch für Mieter, die sich ein solches Steckdosenmodule z.B. an den Balkon hängen können“, so Müller. Das Interesse an dem Vortrag war sehr groß, denn es sind mehr als 40 Interessenten gekommen.
Eine wichtige Frage war: Wird diese Art der Stromerzeugung auch von den örtlichen Energieversorgern (EVU) genehmigt?
Hier zu wurden die EVUs angeschrieben. Eine Antwort steht noch aus.

27.4.17+Ziegelhütte+-+Vortrag
Podiumsdiskussion mit den Südpfälzischen Bundestagsabgeordneten: „Wie geht es weiter mit der Energiewende?“
Der Verein Initiative Südpfalz-Energie e.V. in Kooperation mit der Energieagentur RLP veranstaltete am 10.04.2017 im Saal der Stiftskirchengemeinde von Landau eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Wie geht’s weiter mit der Energiewende?“.
Zunächst erläuterte Wolfgang Thiel, Vorsitzender der Initiative Südpfalz-Energie e.V., in seinem Einführungsvortrag (siehe PDF-Datei) die große Zahl des Primärenergieverbrauchs in heiterer Form mit dem „Pfälzisch-Bayrischen-Energieäquivalent“.

Einführung+Podiumsdiskussionn.pdf
„Die nationalen und internationalen Klimaziele sind sowohl für die Politik und Wirtschaft als auch für die Verbraucher eine riesige Herausforderung“, erklärte der Vorsitzende anhand von Energiebilanzahlen und Verbrauchsdaten. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, sind die Klimaziele nicht annähernd zu erreichen. Und noch ein Weiteres: Diese Zahlen haben nicht nur eine energiepolitische Dimension, sondern auch einen Sicherheitsaspekt für den Weltfrieden. Wir kaufen das Öl und Gas von Ländern ab, die es mit den Menschenrechten überhaupt nicht ernst meinen. Mit unserem Geld kaufen z.B. die Saudis Waffen (auch von Deutschland) und bringen Menschen im Jemen um oder vertreiben sie“, stellte Thiel fest.
Die Südpfälzer Vertreter im Bundestag stellten sich in der anschließenden Diskussion mit den Moderatoren Wolfgang Thiel und Isa Scholtissek, Regionalreferentin der Energieagentur RLP, sowie den fast 100 interessierten Gästen.
Die Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhart, Thomas Hitschler und Dr. Tobias Lindner wurden zunächst mit den folgenden 5 Fragen am Podium konfrontiert:
– Mit welchen Maßnahmen wollen Sie die herausfordernden Ziele, die im Klimaschutzabkommen von Paris festgelegt wurden, anpacken?
– Welchen Druck wollen Sie aufbauen, bzw. welche Anreize wollen Sie schaffen, damit die Bürgerinnen und Bürger mehr verzichtbaren Energiekonsum einsparen (Suffizienz) und die Themen Klimaschutz und Energiewende stärker ins Bewusstsein rücken?
– Was beabsichtigen Sie zu tun, um die „Bremse“ beim Ausbau erneuerbarer Energien durch die Novelle des EEG wieder zu lösen?
– Wie beurteilen Sie es, dass im Koalitionsvertrag 2016 der „Ampel“ in Rheinland-Pfalz keine konkreten Klimaschutzziele mehr enthalten sind?
– Welche Ansätze haben Sie, um Gruppierungen mit unterschiedlichen Interessen in der Südpfalz, z.B. Naturschützer und Befürworter Erneuerbarer-Energie-Anlagen, zusammenzubringen, trotz sehr emotional geführter Diskussionen?
Im 2. Teil des Abends stellten sich die 3 Abgeordneten den vielen Fragen des sehr kompetenten Publikums. Leider konnten einige Fragen aus dem Publikum aus Zeitgründen trotz großem Diskussionszeitraum (1 Stunde) nicht mehr angenommen werden. Die Fragen können aber gerne per eMail an wolfgang@thiel-wt.de gestellt werden. Diese werden dann an die Bundestagsabgeordneten weitergeleitet und die Antworten auf dieser Seite veröffentlicht.
In den Artikeln
– der Energieagentur RLP und
– dem Pfalz-Express
können Sie nachlesen wie die Abgeordneten die Fragen beantwortet haben.
Die noch offenen Fragen
- zum Gebäude-Energiegesetz und
- zu Schäden durch Geothermie-Kraftwerke
werden demnächst hier im Faktencheck beantwortet.
Die Abgeordneten haben zugesagt, in einem jährlichen Gespräch mit dem ISE e.V. die Abweichungen von den Zielen und Maßnahmen zur Energiewende und Klimaschutz zu erörtern.
Die Resonanz des Publikums zur Veranstaltung war ausgesprochen gut, wenn auch einige Teilnehmer sich von den Abgeordneten zu einigen Themen konkretere Antworten gewünscht hätten.
(W.T.)